Pritschenmeister
Von alters her war die wichtigste Person auf allen
Schützenfesten der »Platz- oder Pritschenmeister«. Die Schützen, die neben die Scheibe schössen, bekamen mit seiner
Pritsche zur Strafe einen Schlag auf das Gesäß. Eine Tradition, die uns leider verloren ging, ist die des Pritschenmeisters. Er war seit jeher eine der interessantesten Persönlichkeiten beim Schützenfest.
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Wer erinnert sich nicht gern
daran, als noch bis Anfang der 70er Jahre tanzend den Schützenfestumzug
anführte.
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Die Pritsche ist etwa 40–50 cm lang, wenige Zentimeter breit, aus harten Kartonstreifen z-förmig längs gefaltet, mit einem schmaleren, verklebten Griffbereich. Die gehobene Variante ist aus dünnen Holzbrettchen verleimt, die im Inneren ebenfalls z-förmig miteinander verbunden sind. Durch das leichte Aufschlagen der Pritsche
entsteht durch schlagartiges Auspressen der Luft und Aufeinandertreffen der Papp- oder Holzblättchen ein knallartiger Ton. Frühere Varianten besonders als Pritschenmeisterutensil hatten einen runden, ovalen oder tropfenförmigen komprimierbaren Schlagteil an einem langen Stab befestigt, oft mit Schellen und Bändern an der Übergangsstelle geschmückt. Beide Teile waren zum Teil aufwändig verziert und bemalt Seit dem 16. Jahrhundert bis heute ist sie das Hauptutensil des Pritschenmeisters, der als Spaßmacher, als Zeremonienmeister und als Ordnungshüter bei Schützenfesten, im Karneval, bei Kirmesvereinen u. ä. wirkte. In früheren Zeiten wurde die Pritsche auch gerne von den Narren benutzt, um Geräusche zu erzeugen. Heute ist die Pritsche besonders im Karneval ein unverzichtbares Requisit. Der Kölner Karnevalsprinzbeispielsweise trägt diese Insigne anstelle eines Zepters als Symbol seiner Macht und der Einheit mit seinem närrischen Volk in der Hand. In den Aufführungen des Kasperles hat dieser ebenfalls seit Jahrhunderten eine Keule oder eine Pritsche, um das böse Krokodil oder den Räuber zu verhauen |
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